Originalbeitrag
02. April 2020


Rüstungsexport durch Kreuzfahrtschiff versenkt

von Otfried Nassauer


Ein Patrouillenschiff der bolivarischen Marine Venezuelas ist am 30. März gesunken. 13 Meilen vor der venezuelanischen Insel Tortuga kollidierte es mit dem Kreuzahrtschiff RCGS Resolute. Dieses Schiff hat einen für Touren in die eisigen Gewässer von Arktis oder Antarktis verstärkten Runpf. Angeblich hat das venezuelanische Schiff den deutschen Kreuzfahrer in internationalen Gewässern gerammt und zuvor Warnschüsse abgegeben, um ihn in einen venezuelanischen Hafen zu eskortieren. Mit dem rund 80 Meter langen Küstenschutzschiff GC-23 Naiguata versanken auch aus Deutschland und von Firmen in deutschem Besitz gelieferte Rüstungsgüter.

Die Küstenschutzschiffe der Guaicamacuto-Klasse,zu der die Naiguata gehört, wurden von dem spanischen Werftkonzern Navantia zu Beginn dieses Jahrzehnts gebaut und nutzen je vier MTU-Dieselmotoren des Typs 12V-1163-TB93 als Hauptantrieb. Auch die Generatoren für den Bordstrom und die Notstromaggregate stammen von diesem Hersteller. Jedes Schiff verfügt zudem über eine 35mm Millenium-Nahbereichsschnellfeuerkanone von Rheinmetall, die in der benachbarten Schweiz gefertigt wurde.


ist freier Journalist und leitet das Berliner Informationszentrum für Transatlantische Sicherheit - BITS